Ein Meer aus purpurrotem Fingerhut

war im Juli  entlang einiger Wanderwege im Sohlberggebiet in Lautenbach zu bewundern.Vor zwei Jahren wurden in diesen Waldgebiete alte Laub und Nadelbäume selektiv entfernt. Die jungen Bäume, Kräuter und Gräser wurden erhalten. Dadurch ist der Boden vor Erosion und Nährstoffauswaschung gut geschützt.

Der Fingerhut (Digitalis purpurea) ist eine der ersten Pflanzen, die auf den neu entstandenen Waldlichtungen wächst.

Diese Pflanze hat sich auf den Waldschlag unserer Wälder spezialisiert. Oft schlummern deren Samen Jahrzehnte im Boden, um auf die „Chance ihres Lebens“ zu warten.

Der Fingerhut ist eine zweijährige Pflanze, die im ersten Lebensjahr zunächst nur eine große Blattrosette ausbildet. Im zweiten Jahr wächst daraus ein einen bis anderthalb Meter hoher Stängel hervor, an dem sich von Juni bis August zahlreiche purpurrote Blüten zeigen. Die bis zu 80 Blüten je Spross sind innen behaart sowie mit zahlreichen dunkelroten und weiß umrandeten Flecken bedeckt. Bestäubt werden die Fingerhutblüten vor allem von Hummeln und anderen Bienenarten.

Die herzstärkenden Inhaltsstoffe der zweijährigen Pflanze werden seit Jahrhunderten in der Medizin bei Herzbeschwerden eingesetzt. Jedoch ist Vorsicht beim Umgang geboten. Selbst die Einnahme kleinster Mengen des Fingerhuts kann zum Tod führen.